BRAVO nr.46 - Warum ist Bill immer so traurig?

BRAVO nr.46 - Warum ist Bill immer so traurig?


Der neue Tokio Hotel - Song '1000 Meere' ist voller nachdenklicher Lyrics. Die Fans flippen aus, sind happy - aber was ist mit Bill?

Die Nacht hat mich verloren. Ein kalter Wind. Die Welt erstarrt. Die Sonne ist erfroren. Solche düsteren und traurigen Zeilen singt Bill im brandneuen Tokio Hotel-Song '1000 Meere' (ab 16. November als Zusatz-Track mit auf der Single 'An deiner Seite (Ich bin da)'). Ein Song, der unter die Haut geht, der genau den Nerv der Fans trifft - wie viele Briefe und Mails beweisen. Seltsam nur: In dem von Bill geschriebenen Liedtext zu '1000 Meere' liest man wenig Glückliches. Er klingt eher verzweifelt, düster und nachdenklich. Wie aber kann es sein, dass ein trauriger Song die Fans so happy macht?
Und er ist ja keine Ausnahme - sondern die Regel: Kaum ein Tokio Hotel-Song ist von Grund auf positiv, sprüht vor Lebensenergie! Alle Lieder haben etwas trauriges, tiefgründiges an sich. In dem Melodien, in den Sounds, in den Texten!
Doch wieso schreibt Bill keine lustigen Partylieder? Eigentlich müsste der TH-Frontmann nur so vor Freude sprühen: Er lebt seinen Traum, wurde schon mit 15 zum Megastar! Feiert Erfolge in ganz Europa. Überall schreien die Fans seinen Namen, singen seine deutschen Texte, obwohl sie sie teilweise nicht verstehen! Bill kann sich seine Gefühle von der Seele singen - Millionen Fans hören ihm andächtig zu.
Ausserdem ist immer sein geliebter Zwillingsbruder Tom an seiner Seite. Bill müsste also der glücklichste Junge auf diesem Planeten sein! Aber im Gegensatz zu Tom wirkt er immer verschlossen, in sich gekehrt. 'Bill ist einfach viel emotionaler, sensibler als ich', erklärt Tom das Wesen seines Bruders!

Aber noch etwas unterscheidet die beiden: Während Tom ständig Girls an seiner Seite hat und aus heissen Nächten mit Groupies kein Geheimnis macht, wirkt Bill oft 'freiwillig' einsam. Immer wieder betont er, dass er auf die eine wahre Liebe wartet. Verrückt: Er, der fast jede haben könnte, hat seit knapp drei Jahren nicht mehr geküsst oder gekuschelt. 'Ich bin einfach nicht der Typ, der ein Mädchen für eine Nacht mit aufs Zimmer schleppt.' Eine Lebenseinstellung, die ihren Preis fordert: 'Auf langen Reisen fühle ich mich schon einsam', gibt er zu. Und was tut er in solchen Situationen? Entweder schlafen oder -genau: Songs schreiben! 'Musik hilft mir - in jeder Lebenslage!'. Seinen vielen Fans geht's da ganz ähnlich...